Es gibt die Art von Möbelstücken, die es uns einfach machen, tierische Bestandteile zu erkennen. Sie stammen offensichtlich von einem Tier und sind daher nicht vegan. Wovon ich spreche: dem Ledersofa. Gleichsam gibt es aber auch die Art von Möbel, die es uns bewussten Konsument:innen echt schwer machen! Trommelwirbel: Dazu zählen der Stoffbezug oder auch Holzmöbel. Anzunehmen wäre, dass es sich hierbei um ein veganes Produkt handelt. Falsch gedacht! Oftmals ist die Polsterung aus Wolle und nicht aus Polyester. Bei Holzmöbeln ist ebenso Vorsicht geboten! Der Holzleim, der die einzelnen Bretter zusammenhält, wird meistens aus tierischen Abfällen hergestellt. Beispielsweise wird Knochenleim durch das Auskochen von Tierknochen gewonnen.
Vegan wohnen? Jeder Anfang ist schwer! Auf welche Materialien du dabei achten kannst, die nichts mit einem veganen Lebensstil zu tun haben, das verrate ich dir hier
1. Leder
Wenn du nicht an den Weihnachtsmann glaubst, dann glaube auch nicht daran, dass Leder ein Abfallprodukt der Fleischindustrie ist. Denn Fakt ist: Aufgrund der enormen Nachfrage ist Leder kein Abfallprodukt, das bei der Herstellung von Fleisch übrig bleibt. Jährlich wird Millionen von Tieren die Haut abgezogen, um neben der Kleidung auch zu Möbel verarbeitet zu werden. Was also nach einem Kunstledersofa aussieht ist oftmals durch Gerbung hergestellte Tierhaut. Hier gilt – immer auf die Gütesiegel achten! Und wenn es nicht gerade Leder oder Kunstleder sein muss – wie wäre es mit Stoff oder Pinãtex? Pinãtex ist eine Faser aus Ananas-Blätter, die wie Leder verarbeitet werden kann und dem Original täuschend ähnlich sieht.
2. Pelze
Flauschig, warm und für viele ein echter Blickfang – so ein Kunstpelzkissen ist schon was Feines, oder? Schwer zu sagen, denn ob es sich dabei um echten Pelz- oder doch eine künstliche Variante handelt, ist selbst für Experten nicht immer einfach. Warum? Echtpelz ist oftmals billiger als Kunstpelz – daher ist auch die Etikettierung nicht immer richtig. Wie du Kunstpelz jedoch erkennst und was es über Pelz alles zu wissen gibt, erfährst du hier.
3. Gelatine
Hast du Fotos an der Wand hängen? Ja? Für das Anfertigen von Fotografien oder Fotopapier wird üblicherweise ein Stoffgemisch aus Knochen und anderen tierischen Bestandteilen verwendet. Alternativ dazu probier es doch einmal mit einem digitalen Bilderrahmen.
4. Borsten
Ist das Ausmahlen deiner Wohnung angesagt? Dann achte auf den Pinsel. Für Bürsten oder Pinsel werden meist Borstenhaare von Schweinen verwendet. Aber auch aus Eichhörnchenfell werden Malerpinsel hergestellt.
5. Wolle
Die Wollindustrie ist nicht so weich wie ihre Produkte. Denn die Zeit der kleinen Schafherden ist schon lange vorbei. Und so stammt der Großteil der Wollprodukte (Bettdecken, Teppichen und Sitzgelegenheiten) aus Intensivhaltung und größten Qualen für die Schafe (Mulesing). Kuschelige Alternativen für Wolle oder auch Daunen sind Naturkautschuk, Polyester und andere synthetisch hergestellte Stoffe. Diese sind meist billiger, weniger empfindlich und können sogar in der Waschmaschine gereinigt werden.
6. Seide
Leichte Stoffe für Vorhänge oder Sitzkissenbezüge stammen oftmals von der Seidenraupe. Was du vielleicht nicht weißt — bevor sich die Raupe zu einem Schmetterling entwickeln kann, wird sie in ihrem Kokon in kochendes Wasser geworfen. Was bedeutet das konkret? Für die Herstellung von einem 1 Kilogramm Seidengarn werden ca. 12.000 Seidenspinnenlarven in ihren Kokons verbrüht. Was also tun? Greif zu Viskose – der Stoff aus Naturfasern ist günstiger und hält besser.
7. Wandfarbe
Kann das Leben überhaupt bunt genug sein? Das trifft auch auf den Wohnraum zu, in dem wir leben. Doch Wandfarben sind so eine Sache. Hierbei muss man zwei Dinge wissen: Die Farben selbst enthalten oftmals tierische Bestandteile wie beispielsweise Karmin (roter Farbstoff), die aus Schildläusen gewonnen wird. Plus. Und das ist wirklich absurd – Wandfarben sind nicht frei von Tierversuchen! Also immer auf das Vegan Logo achten.
8. Leim
Damit ein Möbel zusammenhält, benötigt es meist Leim: Glutenleim! Glutenleim besteht oftmals auch aus tierischen Abfällen. In anderen Worten: Knochen-, Hasen- und Fischleim.
9. Wachs
Hergestellt wird der größte Anteil von Wachs heute aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl. Darüber hinaus gibt auch tierische Wachse wie Walrat, Wollwachs, Schellack oder Bienenwachs – zu finden in Holzpolituren oder Kerzen.
Heute mischen vegane Produkte überall mit: Ob in der Mode, bei Make-Up, Wohnaccessoires oder Möbel. Und so wird der Verzicht auf Produkte, die aus Tieren hergestellt oder durch diese produziert werden, immer mehr zum Lebensstil. Ein Lebensstil der angekommen im 21. Jahrhundert dazu führt, dass viele Menschen nicht nur wissen wollen, woraus ihre Lebensmittel im Kühlschrank bestehen, sondern auch ihr Sofa worauf sie sitzen.